2007/05/29

Amerika ist wunderbar

Keine Panik, das wird jetzt nicht der tausendste Beitrag in dem so profunde Dinge wie "bööööh, GWB is voll kacke ey!" stehen. Im Gegenteil.

In letzter Zeit ist meine romantische Sehnsucht nach den Staaten wieder voll ausgebrochen. Warum? Ich habe keine Ahnung. Aber der Wunsch, dieses Land noch einmal ausführlich zu bereisen ist stark wie nie. Ich stehe auf dieses Land. Ich stehe auf die riesigen Dimensionen, ich stehe auf die Provinz des mittleren Westens, in der jeder Bundesstaat so groß wie Deutschland ist. Ist stehe auf die Vorstellung ewigen Sommers in Kalifornien. Ich stehe auf die hippe Attitüde New York Citys. Ich stehe auf flirrende Südstaatennächte, in denen sich das Leben draußen abspielt weil es keine Klimaanlage schafft es drinnen erträglich zu machen. Und ja, ich stehe perverserweise auch auf überdimensionierte Autos und unverschämte Fast Food Portionen.

Wikipedia ist ja toll. Zu jedem Bundesstaat und jeder größeren Stadt ein ausgewachsener Eintrag unklusive Kartenmaterial. Das macht die Fantasiereise perfekt. Letztens habe ich mir per Routenplaner eine schöne Strecke NY-LA erstellt. Läppische 5000 Kilometer. Irgendwann mache ich das. Und dann werde ich in relativ verschlafenen Nestern (immernoch alle weit über 100.000 Einwohner...) wie Duluth, Minnesota oder Boise, Idaho erstrecht halt machen, nicht weil ich glaube daß sie besonders spannend sind, sondern weil ich denke daß DAS Amerika ist, natürlich mit all seinen Schattenseiten.

Als ich 11 war begab ich mich mit Vater und Bruder auf die Reise von nord nach süd. Mal sehen, wann der Ost-West-Trip dazukommt.
Derweil wird mein Wikiplugin glühen. Next Stop: Omaha, Nebraska

2007/05/28

Shouting it out...Loud!

Ich möchte nur noch einmal loswerden, wie überraschend großartig und frisch das Zweitwerk der Shout Out Louds aus Schweden ist. Ist wird nicht mehr poppig geschrammelt, sondern poppig gepoppt. Bassbabe singt öfter -> :love:.

Finde das ja immer gut, wenn Bands so ganz kompromisslosen Pop machen. Ohne schielen auf die Indies, ohne schielen auf die großen Verkäufe. Sondern Pop wie er gemeint ist, gut gelaunt und leicht ohne billig zu sein.

Und so.


Mehr Musik mag ich derzeit gar nicht.

Recap

Seit einigen Tagen habe ich das Bedürfnis zu bloggen. Gleichzeitig habe ich nichts zu sagen, jedenfalls nicht, was für irgendwen wirklich relevant wäre. Andererseits: müssen Blogeinträge das sein? Well, ich werde meinen Blog jetzt mal als eine Art Pinnwand mißbrauchen.

Wie ich eben relativ erschrocken feststellte rennt die Zeit im Moment. In ziemlich genau drei Wochen werde ich meine Zelte hier abbrechen und nach Deutschland zurückkehren. DREI WOCHEN. Und eine Erfahrung die ich in der Form nicht mehr machen werde ist vorrüber.

Es gibt ne Menge Dinge, die ich gemacht habe, und ne Menge Dinge, die ich vorhatte. Hier eine kurze Zusammenfassung:

+ Ich war in Stockholm
+ Ich war in Uppsala
+ Ich war in Örebro (wenn auch ein sehr sehr seltsamer Abend dort - vielleicht blogge ich dazu nochmal)
+ Ich bin nach Finnland gefahren
+ Ich habe trotz aller Schwierigkeiten eine Hand voll Leute kennengelernt bei denen ich mir wünsche, daß in Zukunft zumindest gelegentlicher Kontakt bestehen bleibt
+ Ich habe mein Schwedisch kräftig poliert (auch wenn noch weit entfernt von fließend)


- Ich habe im Grunde keine(!) Schweden kennengelernt
- Ich werde es vielleicht nicht mehr schaffen nach Birka zu fahren
- Den Polarkreis zu überqueren muss ich auch verschieben
- Ich habe irgendwo viel Bewunderung für Schweden (Land und Leute) eingebüßt

Vielleicht fahre ich noch nach Oslo und eventuell nochmal irgendwo zelten 1,2 Tage. Dann wars das.

Komisch. Das war alles weit weg von L'auberge espagnol. Einerseits gut, weil ich, wie unten schon angedeutet, eh nicht so ein mega multikultisocializer bin, andererseits nagt die Angst an mir, irgendetwas essentielles verpasst zu haben, eine Affäre mit rassiger Spanierin beispielsweise *superfrechgrins*.

Alles in allem bin ich aber froh es getan zu haben, das Ganze. Ich habe sehr sehr viel über mich selbst gelernt. Viel negatives, aber auch sehr aufmunterndes, zum Beispiel: Setz mich wo aus, ich komm schon klar :-D

2007/05/26

Ich bin nicht allein

Gestern fand auf einer meiner derzeitigen Wohnstadt vorgelagerten Insel eine Party statt für all jene Menschen denen das Schicksal beschehrt hat, in eben dieser meiner derzeitigen Wohnstadt Austauschstudent zu sein. Die Location war ne Wucht, die Leute eben wir immer. Finde Socializing und "heyhowareyou, do you like the party?" eben weiterhin anstrengend (und das ist in keinster Weise so arrogant gemeint wie es sich vielleicht liest - es ist eben so). Ich kam im Verlauf des Abends mit einem Griechen ins Gespräch und wir kotzten uns über die Stadt aus, es tat gut. Denn ich fühlte mich zuvor etwas allein, im Geiste. Denn ich kann es weiterhin nicht fassen, wie Menschen hier ernsthaft ihr ganzes Leben verbringen können. Um Natur zu genießen ist es doch zu sehr Stadt mit ausgedehnten, naja, Plattenbauten ums Zentrum, um hier wirkliches Stadtleben zu haben ist das kulturelle Angebot zu ärmlich.
Es ist eine dieser Städte, die man nach dem Abi verlässt.

Worauf will ich mit meinem Posting hinaus? Vermutlich will ich nur sagen, daß ich erstaunt und erschrocken bin, mit was für kleinen Leben Menschen zufrieden sind. Ich kann in einer langweiligen Kleinstadt leben, wenn ich beispielsweise dort Job oder Forschungsauftrag habe, der mich erfüllt. Ich kann Supermarktregale in einer Großstadt auffüllen, denn den Rest der Zeit kann ich mit Kultur, gutem Essen, vielen Menschen verbringen. Ich kann nicht in Wolfsburg anner Tanke arbeiten. Versteht ihr? Ich begreif es nicht.

Das alles könnte mir reichlich egal sein, wenn es nicht die hiesigen Studenten wären, die ich damit meine.
bin eben arrogante Großstadtgöre. Ich gestehe mir zu, das auch auszuleben ;D

2007/05/23

Needle, Damage, Done

Inspiriert durch Phil blogge ich nun auch wieder, ohne Anspruch darauf dies in zwei wochen auch noch zu tun. Non-Pressure-Blogging 2.0 :-D

Ich habe in letzter Zeit viel über eine Dikussion zwischen zwei Menschen nachgedacht, bzw. mich innerlich darüber echauffiert, welcher ich neulich beiwohnen durfte. In den letzten Wochen besuchte ich ein Rhetorikseminar, und vor ca. 3 Wochen bekamen wir die Aufgabenstellung, eine Rede über ein Thema unserer Wahl zu verfassen. In der Kaffeepause diskutierten wir mögliche Themen, und zwei Kursteilnehmer (Sie: vielleicht so mitte 40, kräftig, Lehrerin, nicht annähernd so schlimm wie das jetzt klingt, im Gegendteil. Er: vielleicht auch um die 40, Typ Mountainbike mit Gepäckträger, frisurentechnisch ungefähr 1991 stehen geblieben, „ganz nett“ aber im Grunde doch genau so wie das alles klingt) kamen sich zu folgender Frage in die Quere: Sollte man zur AIDS-Prävention frische Spritzen an Junkies verteilen?

Sie war gänzlich dafür, er dagegen. Und jetzt kommt der Punkt: eines seiner Argumente war, man solle doch bitte nicht „meine Steuergelder dafür verwenden, Drogenabhängige auch noch zu unterstützen“.


Ich wurde wütend. Erstens sind Steuergelder nienieNIE „meine“, und zweitens übersah er, ganz vom menschlichen abgesehen, einen wichtigen Punkt: so ein paar hundert Spritzen im Jahr zu verteilen kostet nur ein Bruchteil dessen was es kostet, einen Abhängigen durch eine HIV-Therapie zu schleifen.

Außerdem „unterstützt“ man doch die Süchtigen nicht, ihrem Hobby nachzugehen (:pnsn:), sondern hilft eh schon schwer kranken Menschen sich nicht die nächste Pest auch noch einzufangen.

Habe jetzt schon wieder gar keine Lust mich weiter darüber aufzuregen, und zuletzt gibt es Leute mit solchen Ansichten eh mehr als man wahr haben will. Werde von so „meine Steuergelder“-gebrabbel allerdings regelmäßig immens getriggert und mein Jähzorn klopft an.

Zum Glück fand diese ganze Diskussion auf Schwedisch statt, und zumindest meine aktiven Sprachkenntnisse sind zu begrenzt um in solche Diskussionen einzugreifen. War vielleicht besser so.

The National haben übrigens wieder ein schlicht großartiges Album veröffentlich. Die Shout Out Louds ebenso (klingen wie Maximo Park auf Cure :-D )